26.09.2011
IHK-Bildungszentrum Bamberg – offen und ehrlich (26. 09. 2011)
Eines der Standardargumente zur Rechtfertigung des Kammerzwanges ist die Behauptung der Kammern, dass nur mit der Zwangsmitgliedschaft die Voraussetzung geschaffen sei, im Interesse der gesamten Wirtschaft die Belange ebendieser zu vertreten. Dabei wird auch immer wieder betont, dass hierbei eben nicht die Interessen der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) – im Gegensatz zu Verbänden – auf der Strecke blieben.
Dass dies in der Praxis tatsächlich anders aussieht, wird immer wieder von Unternehmerinnen und Unternehmern berichtet, die sich angesichts der „Dienstleistungsqualität“ der Kammern jedes Jahr fragen, wozu sie zur Beitragszahlung herangezogen werden.Über ein besonders drastisches, aber eben typisches Beispiel, berichtet nun Dirk van Elk, Projektleiter Rating im Steinbeis Kompetenzzentrum (Automotive Retail) in Hirschaid.
Er bemüht sich seit geraumer Zeit darum, im Gespräch mit dem IHK- Bildungszentrum Bamberg eine gemeinsame Veranstaltung mit der IHK für den Mittelstand zum Thema „Liquiditätsmanagement, Rating, Vorbereitung auf Bankgespräche und alternative Finanzierungen“ durchzuführen. In einem Telefonat mit einem Mitarbeiter des Bildungszentrums wurde die erneute Ablehnung nach Angaben von Dirk van Elk so begründet: „Wir können nichts für den Mittelstand tun, wenn es gegen die Interessen der Banken geht.“. Sein Einwand, dass die IHK doch zwangsweise vom Mittelstand finanziert würde, habe der IHK-Mitarbeiter mit den Worten „ Die Beiträge vom Mittelstand bekommen wir ja sowieso,....“ gekontert.Ehrlicher geht es nicht. Da bleiben keine Fragen offen.