06.05.2011
IHK München macht Reisebüros Konkurrenz
Zu den ganz große Ärgernissen der Zwangsmitglieder von Kammern gehört es, wenn die "eigene" Kammer mit dem eigenen Geld alimentiert aktiv in Konkurrenz zum ausgeübten Geschäftsbetrieb tritt. Bekannt ist dies schon seit längerem in den Bereichen Beratung und Bildung. Aber auch mit IT-Firmen, Verlagen und anderen Geschäftsideen tummeln sich die Kammerfunktionäre in der freien Wirtschaft. Die Angebote sind dann gerne aus den Mitgliedsbeiträgen subventioniert. In einigen Fällen mussten diese Zwangsbeiträge aber auch für das Fiasko herhalten. Immer dann nämlich, wenn sich die Spitzenvertreter aus Kammerland als unfähig zeigten, einen echten Wirtschaftsbetrieb zu führen.
Einen besonders dreisten und aktuellen Fall haben jetzt Kollegen aus München aufgedeckt. Dort werden über die IHK-Zeitung "IHK Wirtschaft" diverse Reiseangebot nach Dubai oder die Türkei vertrieben. Dick und fett prangt auf den Angebotsflyern der Hinweis "Nicht im Reisebüro erhältlich". Deutlicher kann der Abstand zwischen der angeblich wirtschaftsnahen Kammer und den schwer arbeitenden Mitgliedsbetrieben nicht mehr zum Ausdruck kommen.
Die Allianz Selbstständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. - asr und der Bundesverband für freie Kammern e.V. - bffk haben in einem offenen Brief die IHK München aufgefordert diese für die Resiebüros geschäftsschädigenden Aktivitäten sofort zu beenden.
In aller kürzester Zeit haben etliche Mitgliedsbetriebe der beiden Verbände ihre Unterstützung für diesen Brief erklärt. Mittlerweile hat sich auch der größte deutsche Reiseverband (DRV), vom bffk auf die Missstände in München aufmerksam gemacht, deutlich gegen die IHK München gestellt. "DRV-Vizepräsident Schweisgut prangert unfaire Wettbewerbsmethoden der IHK München an" lautet die Überschrift der Stellungnahme des DRV im Internet.
Link zum offenen Brief von asr und bffk