bffk legt „Kammerbericht 2012“ vor (16. 10. 2012)
„Mit dem „Kammerbericht 2012“ betritt der Bundesverband für freie Kammern e.V. Neuland. Denn nirgendwo wurden bisher Informationen über die wirtschaftliche Lage der Kammern in Deutschland zusammengetragen und veröffentlicht.“ Mit diesen Worten beginnt das Vorwort von Prof. Dr. Biedenkopf zum „Kammerbericht 2012“, den der bffk jetzt vorgelegt hat.
Der Bericht erhebt keinen Anspruch darauf, einen vollständigen Überblick über die Kammern in Deutschland zu geben. Angesichts der fehlenden Transparenz der Kammern kann das zzt. auch nicht gelingen. Vielmehr versteht sich der Bericht, der im Bereich der Industrie- und Handelskammern (IHKn) ein sehr umfangreiches Bild über die Finanzen dieser Kammern ermöglicht, als ein Einstieg. Der bffk wird diesen Bericht fortschreiben und ausweiten.
Schon jetzt sind aber einige interessante Erkenntnisse möglich. So sind die Rücklagen der IHKn enorm - auf mittlerweile rund 1,5 Milliarden Euro - angestiegen, obwohl die Planzahlen kaum Überschüsse vorgesehen haben. Dazu kommt eine weitere Steigerung der Pensionsrückstellungen. Die Realität hat damit die Rückstellungsuhr des bffk überholt.
Eine weitere Erkenntnis, die der Bericht liefert sind die extremen regionalen Beitragsunterschiede unter den Kammern. Während ein Kleinbetrieb aus dem Handwerk über 640 Euro an die Handwerkskammer Hamburg zu zahlen hat, kommt ein vergleichbarer gewerblicher Betrieb bei der Handelskammer Hamburg mit 78 Euro noch glimpflich weg.Insgesamt zeigt dieser Bericht vor allem Eines: die Kammern müssen transparenter werden. Die Aussage der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer, man tue sich keinen Gefallen mit einer Zuarbeit zu dem Bericht, zeigt, dass es in den Kammern an Verantwortungsbewusstsein der Öffentlichkeit gegenüber mangelt. Denn diese Öffentlichkeit ist es, die diesen Kammern als Körperschaften des öffentlichen Rechte und Pflichten verliehen hat. Die Kammern sind also nicht nur ihren Mitgliedern sondern der gesamten Gesellschaft gegenüber rechenschaftspflichtig.
Der jährliche Kammerbericht wird die vorhandene Informationslücke jedes Jahr ein bisschen mehr schließen.