Befragung sieht Zustimmung zur Pflegekammer in Berlin
In Berlin sehen die Befürworter der Einrichtung einer Zwangs-Pflegekammer eine Mehrheit unter den Pflegekräfte, um diese Kammer nun auf den Weg zu bringen.
Wie schon bei der Befragung in Rheinland-Pfalz muss auch das Berliner Ergebnis aber hinterfragt werden. Alleine die Tatsache, dass die Pflegehilfskräfte wie selbstverständlich weder in der Pflegekammer noch in der Berfragung eine Rolle spielen, wirft ein Schlaglicht auf das Verfahren bzw. eine Pflegekammer, die am Ende mit „einer Stimme“ für die Pflege sprechen will.
Tatsächlich wurden von knapp 29.000 examinierten Pflegekräften in Berlin gerade einmal 1.196 mit der Befragung erreicht. (Erwähnenswert scheint hier bereits, dass von den Pflegekammerbefürwortern als eine wesentliche Aufgabe der Kammern auch die notwendige Erhebung über die Zahl der Pflegekräfte ins Feld geführt wird. In Berlin scheint das statistische Landesamt hier valide Daten liefern zu können, ohne dass es dafür eine Kammer braucht.)
Nach der Befragung sollen 58,8 Prozent der Befragten die Einrichtung der Pflegekammer befürworten. Allerdings sind darunter etliche, die überhaupt keinen Beitrag bezahlen wollen. An der Befragung und der Interpretation des Ergebnisses durch den Berliner Gesundheitssenator haben mittlerweile der Arbeitgeberverband Pflege, die Diakonie und die Linken Kritik geäußert.