Ein klares NEIN zur Pflegekammer in Niedersachsen.Die Gewerkschaft ver.di hat zusammen mit dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) am 24.07.14 bereits 5000 Unterschriften von Pflegekräften und Bürgern an die Landesregierung übergeben.Sowohl die Gewerkschaft wie der bpa lehnen eine Pflegekammer mit Zwang ab, da hier die echten Probleme des Berufsstandes der Pflegenden nicht gelöst werden.
Gerade das Problem der besseren Bezahlung und der Situation am Arbeitsplatz, was die Attraktivität des Berufes entscheidend beeinflusst, kann durch eine Pflegekammer nicht aufgewertet werden.In einer Pressemitteilung sagte ver.di-Landesleiter Detlef Ahting: »Wir müssen alle Kraft in die professionelle Pflege der Menschen stecken. Statt in eine Pflegekammer zu investieren, brauchen wir eine bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. ...« Link zur Veröffentlichung von ver.di
Unterschriftenformular von ver.di NiedersachsenDer Leiter der Landesgeschäftsstelle des bpa, Henning Steinhoff, betonte auf der Homepage des Verbandes: »Die Pflegekammer löst keine Probleme, sondern schafft neue. Statt einer teuren und unnützen Mammutbehörde, die auf Kontrolle, Zwang und Pflichten basiert, brauchen wir deutlich bessere Personalschlüssel, mehr Vertrauen in die Kompetenz der Pflegekräfte und eine bessere finanzielle Ausstattung der Einrichtungen. Nur so kann die unerträgliche Arbeitsbelastung der Pflegekräfte im stationären und ambulanten Bereich verbessert werden.«Link zur Veröffentlichung des bpaEs ist erstaunlich, dass hier wieder zwei Organisationen an einem Strang ziehen, die sonst eigentlich Kontrahenten sind. Damit bestätigt sich der Verdacht, dass die Pflegekammern eben nicht von der Mehrheit der beruflich Pflegenden initiiert werden, sondern von einigen Pflegeverbänden und der Politik.
Mit der Übergabe dieser ersten Unterschriften wird gleichzeitig auch klargestellt, dass eine Pflegekammer mit Zwang kein Gesamtinteresse der Pflegenden mehr vertreten kann. Damit wurde das wichtigste Argument zur Einrichtung einer Pflegekammer bereits widerlegt.
Daniel Buechner, Pflegekraft und Vorstandsmitglied im bffk e.V., empfiehlt die Unterschriftenlisten weiter zu verbreiten und möglichst viele Unterschriften zu sammeln. Zusätzlich empfiehlt er, die Widerspruchschreiben des bffk e.V. an die Landesregierung zu schicken. Hiermit können die Pflegekräfte noch einmal persönlich ihrer Ablehnung einer staatlich angeordneten Zwangsvereinigung für Pflegekräfte zum Ausdruck bringen.