Bundesverband für freie Kammern e.V. U-Haft für IHK-Akademie-Geschäftsführer

10.03.2010

U-Haft für IHK-Akademie-Geschäftsführer

Dass es im Bereich der Kammern, ob Handwerk oder IHK, viel Geld zu verteilen, eben auch zu verschwenden gibt, ist für Kritiker des Kammersystems keine Überraschung. Nun beschäftigen gleich zwei Vorgänge um IHK-Akademien bzw - Bildungszentren die Staatsanwaltschaften.

In Bayreuth war die gesamte IHK-Akademie in die Pleite gerutscht und hatte einen veritablen Schaden von rund 2,8 Millionen Euro hinterlassen. Darin enthalten waren eben wohl auch unrechtmäßig vereinnahmte öffentliche Subventionen von 1,3 Millionen Euro. Die verantwortliche IHK Bayreuth hatte sich per Vollversammlungsbeschluß noch schnell aus der Haftung gestohlen. Nun wurden sowohl der damalige IHK-Akademie-Geschäftsführer als auch der Prokurist, aktuell Geschäftsführer der IHK-Akademie Ostbayern in U-Haft genommen.

Derweil durchsuchte die Staatsanwaltschaft in Dessau mit 14 Beamten das dortige IHK-Bildungszentrum. Anlass waren dubiose finanzielle Zuschüsse an den lokalen Fussballverein. Am Ende kam heraus, dass das Bildungszentrum nach Schätzungen der Staatsanwaltschaft rund 4 Millionen Euro unrechtmäßig an Subventionen vereinnahmt hatte. Hilfsmittel waren gefälschte Teilnehmerlisten, die Abrechnung von Maßnahmen, die nie stattgefunden haben usw.

Wir sollen weiterhin glauben, dass es solche Vorkommnisse nur In Bayreuth und Dessau gab bzw. gibt und dass die Wirtschaft besser, effizienter und ehrlicher als der Staat die Selbstverwaltung organisiert.