01.03.2016
Teure Pappnasen in der IHK Bonn/Rhein-Sieg?
Den Anfang machte mal wieder eine anonymer Brief an den bffk. Darin wurde behauptet, die IHK Bonn/Rhein-Sieg gefalle sich mit einem Engagement von mehreren zehntausend Euro als Sponsor im Karnelval. Nun muss nicht immer stimmen, was dem bffk in anonymen Briefen zugetragen wird. Manchmal wieder stimmt es zwar, lässt sich aber nicht belegen. Zur Klärung des Sachverhaltes hat der bffk-Geschäftsführer also eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz an die IHK Bonn/Rhein-Sieg gerichtet. Gefragt wurde nach möglichen Zahlungen im Zusammenhang mit dem Karneval in den Sessionen 2014, 2015 und 2016. So schwer sollte die Antwort auf die Frage nicht sein in Zeiten, in denen die Buchhaltung elektronisch erledigt wird. Ob die Kammerfürsten sich auf Kosten ihrer Mitglieder nun tatsächlich Pappnasen aufsetzen konnte diese Anfrage noch nicht klären. Dass diese Funktionäre der Bonner IHK aber von allen guten Geister verlassen und in ihrer Dreistigkeit kaum zu überbieten sind, darf als gesichert angesehen werden.
Denn statt einer Antwort kam ein Gebührenbescheid an den Fragesteller. Die Antwort verlange eine „umfassende schriftliche Antwort mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand“, den man mit 3,5 Stunden ansetzte.Und das koste. Für die simple Antwort sollten zunächst 197,40 € an die IHK überwiesen werden. Vorher gäbe es keine Antwort.
Lassen wir einmal beiseite, dass nach dem dem Informationsfreiheitsgesetz die Forderung einer Vorkasse unzulässig ist – zumindest sieht das der Datenschutzbeauftragte in NRW so. Wer so reagiert, hat etwas zu verbergen oder hat jeden Kontakt zur Realität und den Standards der demokratischen Gesellschaft verloren. Oder beides. So oder so steht die Reaktion der IHK Bonn/Rhein-Sieg, die es mit Recht und Gesetz auch an anderer Stelle schon nicht so genau genommen hat, genau für die Sorte IHK, die schon lange nicht mehr im Dienst der Mitglieder steht, sondern nur noch sich selbst (be-)dient.