Bundesverband für freie Kammern e.V. Umfrage zur Zufriedenheit mit den Ärztekammern bringt desolates Ergebnis

25.11.2016

Umfrage zur Zufriedenheit mit den Ärztekammern bringt desolates Ergebnis

Zum Selbstbild der Kammern gehört, dass sie zur vollsten Zufriedenheit fast aller ihrer Mitglieder tätig sind. Zur Schonung dieses Selbstbildes gehört dann auch, unabhängige Umfragen für überflüssig zu erachten. Immer dann, wenn aber von dritter Seite solche Stimmungsbilder unter den Kammermitgliedern erhoben wurden, bekam das Bild der Kammern erhebliche Kratzer.

Diese Erfahrung mussten die IHKn schon 1996 machen, als der Reiseverband ASR e.V. eine Umfrage zur Zufriedenheit mit der IHK erstellte.

änd-Umfrage  -  NOV16Nun hat es die Ärztekammern erwischt. Der ärztliche Nachrichtendienst hat Anfang November das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die der Fragestellung nachging, wie zufrieden die niedergelassenen Ärzte mit der Arbeit ihrer Landesärztekammer sind. Um das Ergebnis vorweg zunehmen: die Überschrift lautete "Ohrfeigen für schlechte Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit". Wenn satte 66 Prozent der Ärzte angeben, dass die Vertretung ärztlicher Interessen nach außen der eigenen Kammer kaum oder gar nicht gelingt, dann scheint eine solche Überschrift nicht übertrieben. Bei solcher Verankerung kann es auch nicht verwundern, dass 64 Prozent all derer, die geantwortet haben, ihre Kammerbeiträge "viel zu hoch" finden. Das kann man sowohl angesichts der Unzufriedenheit mit den erbrachten Leistungen mehr als verstehen. Wenn man dann noch erfährt, dass viele Landesärztekammer seit vielen Jahren sinnfrei von diesen Mitgliedsbeiträgen stattliche Vermögen angehäuft haben, wächst das Verständnis weiter.

Link zum Artikel im Ärztlichen Nachrichtendienst

(wir bedanken uns beim Ärztlichen Nachrichtendienst für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Artikels)