Bundesverband für freie Kammern e.V. Ein Brief vom "Planeten Handwerkskammer"

11.03.2010

Ein Brief vom "Planeten Handwerkskammer"

Im Herbst 2009 hatte der bffk nach umfangreichen Recherchen die Rücklagen und Rückstellungen der Industrie- und Handelskammern (IHKn) ermittelt. Der dabei festgestellte Betrag von mehr als 1,7 Milliarden Euro war so hoch, dass sogar der SPIEGEL berichtete. Dabei waren hier, es geht ja eben nicht nur um die IHKn, die Zahlen der 53 Handwerkskammern (HWKn) noch nicht enthalten.

Mittlerweile läuft die bffk-Kampagne zur Veröffentlichung der Gehälter der Kammergeschäftsführer. Auch hier gibt es in der bundesweiten Presselandschaft von Lokalzeitungen über die Zeitschrift Impulse bis hin zum SPIEGEL Resonanz.

Konsequenterweise hat darum der bffk auch die Handwerkskammern angeschrieben, und um Veröffentlichung von Zahlen und Fakten aus dem Bereich der HWKn gebeten. Denn bisher ist die Praxis der Handwerkskammern im Hinblick auf eine Mindesttransparenz noch verheerender als bei den IHKn. Da werden regelhaft sogenannte "Geschäftsberichte" veröffentlicht, in denen sich nicht eine betriebswirtschaftliche Kennzahl zur Kammer selber wiederfindet.

Nun hat nicht etwa eine Handwerkskammer geantwortet. Nein, der DHKT, der deutsche Handwerkskammertag, selber schreibt. Man verweist auf die Veröffentlichungen in den Kammer"organen" und im Internet (da findet sich eben diesbezüglich nichts) und dann kommt der entscheidende Satz: "Darüber hinaus gehende Auskünfte können nicht gegeben werden". Tja, können oder wollen.... ?

Jedenfalls wird klar, dass bei den Handwerkskammern noch niemand begriffen hat, welches Maß an Transparenz, Verantwortung und eben Rechenschaftspflicht gegenüber den Mitgliedern, aber auch gegenüber Staat und Gesellschaft, aus den Privilegien der Zwangsmitgliedschaft resultieren müsste. Sie leben noch immer auf ihrem eigenen Planeten in einem Universum fern der Demokratie.