Bundesverband für freie Kammern e.V. DIHK-Hauptgeschäftsführer gibt den "Saubermann"

02.04.2011

DIHK-Hauptgeschäftsführer gibt den "Saubermann" 

Ausgerechnet Martin Wansleben. Ausgerechnet der DIHK-Hauptgeschäftsführer spielt sich im Interview mit der Rhein-Zeitung als Saubermann in Sachen Aufklärung der Koblenzer IHK-Skandale auf. Von "voller Transparenz" spricht der Mann, der vor etwas mehr als einem Jahr über finanzielle Verkuste des DIHK bei Immobiliengeschäften in Moskau die Unwahrheit sagte.

Erinnern wir uns. Im Interview mit der Zeitschrift IMPULSE war Wansleben nach diesen Verlusten befragt worden. Seine Antwort damals: "Wir haben in Moskau gut eine Million verloren."

Die volle Wahrheit findet sich dazu aber im Prüfungsbericht des Haushaltes 2001 des DIHK. Tatsächlich lagen die Verluste der höchst-kämmerlichen Spekulationsverluste bei deutlich über 2,5 Millionen Euro.

Aber auch die "Sanierung" der DIHK-Finanzen mit einem Schenkungs-Kredit der deutschen Industrie- und Handelskammern zugunsten des DIHK steht auf dem Konto des DIHK-Saubermanns. Die Berliner Staatsanwaltschaft sah damals den "Straftatbestand pflichtwidriger Untreue" erfüllt.

Wenn also jetzt ausgerechnet der DIHK-Hauptgeschäftsführer, der an der jahrelangen Vertuschung des DIHK-Finanzchaos' maßgeblich beteiligt war, nun hier so tut, als wäre Koblenz ein bedauerlicher Einzelfall und der DIHK ("Anpassung an den DIHK-Standard") ein Garant der Aufklärung, so wird überdeutlich wie verrottet große Teile des Kammersystems sind. An ihrer Spitze der DIHK-Hauptgeschäftsführer.