01.03.2020
Leistung der IHK-Organisation bei Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse überzeugt nichtIm Frühjahr 2012 gründete die IHK Organisation mit großem TamTam die IHK Foreign Skills Approval (IHK FOSA) als die zentrale Stelle für die Bewertung und Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen im Bereich der Industrie- und Handelskammern. Schon bei der Gründung waren drei der damals 80 IHKn von dem Projekt wenig überzeugt und unterstützen das Projekt nicht. Nachdem die EU im Jahr 2018 die Verwaltungspraxis bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse kritisiert hatte (der bffk berichtete), scheint sich nichts wesentlich verbessert zu haben und die Bundesregierung hat nun reagiert. So wurde am 17. Februar 2020 in Bonn in Anwesenheit von der Bundesminister Anja Karliczek und Hubertus Heil die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung als erste Anlaufstelle eröffnet. Hiermit soll ein leichterer Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Bei der IHK FOSA klafften zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die IHK FOSA sieht sich so: „Die Zentralisierung der Anerkennung bei einem Kompetenzzentrum gewährleistet ein effizientes Verfahren mit einheitlichen Maßstäben und Grundsätzen sowie hohen Qualitätsstandards.“ Mitarbeiter sahen die IHK FOSA dagegen so: „Geschäftsführung macht heillos überforderten Eindruck“, „Es herrschte von Beginn an völlige Konzeptlosigkeit“, „entsprechend war die Arbeitsatmosphäre. Die meisten Kollegen flüchteten sich in eine Mir-doch-egal-Einstellung, andere in Zynismus. So ungefähr muss es auf der sinkenden Titanic zugegangen sein“, „Ein funktionierendes Verfahren, das diesen Namen auch verdient hätte, existierte nicht“ (aus Erfahrungsberichten von FOSA-Mitarbeitern) Und nun gibt es also neben der IHK FOSA ganz neu die ZSBA in Bonn. Die effiziente Aufgabenerledigung, die die Kammern mit der FOSA versprochen haben, hat im Ergebnis nun zu einer Doppelstruktur geführt. Die IHK FOSA muss auch weiterhin durch Zuwendungen aus den regionalen IHKn subventioniert werden.