Bundesverband für freie Kammern e.V. Offener Streit bei den rheinischen Industrie- und Handelskammern

11.09.2023

Offener Streit bei den rheinischen Industrie- und Handelskammern

Dass es innerhalb der IHK-Organisation kracht ist eigentlich nichts besonderes. Denn wo Menschen arbeiten, gibt es eben auch mal Konflikte. Dass ein solcher Streit an die Öffentlichkeit dringt, ist in der Kammerorganisation aber eher selten. Denn hier wird gerne das (Selbst-)Bild einer effizienten und einheitlichen Organisation gepflegt, die eigene Fehler und Binnenkonflikte nicht kennt. 
Die Wucht, mit der jetzt gleich sechs Industrie- und Handelskammern auf die IHK Köln, ihre ohnehin schon umstrittene Präsidentin und den kaum weniger umstrittenen Hauptgeschäftsführer losgeschlagen haben, ist daher höchst bemerkenswert. In einem gemeinsamen Brief an den Präsidenten der IHK-Dachorganisation in NRW, der von allen Präsidenten und Hauptgeschäftsführern unterzeichnet ist, wird nicht nur das unsolidarische Verhalten der IHK Köln, die ihren Austritt aus der IHK-Initiative Rheinland erklärt hat, beklagt. Gleichzeitig sehen die sechs rheinischen IHKn durch das Verhalten der IHK Köln und ihrer Führungsspitze eine mögliche Beschädigung der Reputation und Vertrauenswürdigkeit der Industrie- und Handelskammern in ganz Nordrhein-Westfalen gegenüber den politischen
Entscheidungsträgern. Und weil das noch nicht genug ist, wird in dem offenen Brief ausdrücklich auf die schädliche Diskussion um Compliance-Fragestellungen zwischen Präsidentin und Hauptgeschäftsführer der IHK Köln verwiesen. Dies dürfte ein recht deutlicher Hinweis auf die Gerüchte und Debatten um ein „Amour fou“ auf der Leitungsebene der IHK Köln darstellen.

Vor zwei Monaten berichtete der bffk unter der Überschrift „Feuer unter einem sehr teuren Dach“ über Streit und Unruhe innerhalb der IHK Köln. Es ist offenkundig, dass das Feuer sich nun auch auf die benachbarten rheinischen Industrie- und Handelskammern und die gesamte IHK-Organisation in NRW ausgebreitet hat.

Link zum Brief der rheinischen IHKn an den Präsidenten der IHK NRW