03.08.2018
bffk im Risikokatalog der IHK Frankfurt auf Platz 1
Besondere Ehre für den bffk. Die IHK Frankfurt/Main räumt unserem Verband im Risikokatalog für das Jahr 2017 den Spitzenplatz ein. Zwar unbeziffert aber dennoch mit dem hohen Risiko einer "tendenziösen negativen Berichterstattung". Dass eine kritische Berichterstattung in der IHK überhaupt als "Risiko" betrachtet wird, wirft ein Schlaglicht auf das demokratische Selbstverständnis einer IHK. Was von einer solchen Risikobestimmung zu halten ist, wird aber auch dadurch deutlich, dass sich der bffk in den letzten Jahren lediglich zu zwei Sachverhalten mit der IHK Frankfurt/Main beschäftigt hat.
Da war unser Bericht (verbunden mit unserer Initiative) gegen eine Veranstaltung von Burschenschaften in den Räumen der IHK aus dem Jahr 2010. So furchtbar tendenziös kann das aber nicht gewesen sein, weil auch die Frankfurter Rundschau das zum Thema machte und die IHK selbst dann die Veranstaltung absagte.
Die zweite Berichterstattung des bffk über die IHK Frankfurt/Main stammt aus den Jahren 2015 und 2016. Der bffk berichtete - wie die gesamte südhessische Presse - über die teure Mauschelei zwischen der IHK (und ihrem Präsidenten) und einem Wiesbadener Politiker um die Erstellung einer Compliance-Richtlinie. Am Ende musste die IHK nach Intervention der Rechtsaufsicht im Wirtschaftsministerium den Vertrag kündigen und zahlte jedoch eine hohe Abfindung. Die damalige Berichterstattung des bffk blieb weit hinter dem zurück, was damals in der südhessischen Presse zu lesen war. Als tendenziös kann eine solche Berichterstattung dabei wohl nur ein ertappter und uneinsichtiger Täter empfinden, zumal das Verhalten der IHK Frankfurt/Main sogar die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen hat. Zu fragen ist auch, warum die Frankfurter Rundschau, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Neue Presse und der Hessische Rundfunk keine Aufnahme in der Risk Map gefunden haben?
Und dann ist noch die spannende Frage nach weiteren Missständen in der IHK, die die Funktionäre eine weitere "tendenziöse negative Berichterstattung" durch den bffk fürchten lässt? Denn, wenn wir es gleich auf Platz 1 der Risikoliste schaffen, dann müssen da noch "viele Leichen im Keller" liegen.
Wenn die übrigen Risikopositionen nach ähnlichem Strickmuster bewertet wurden, so darf man sich über die überzogene Rücklagenbildung zur Absicherung dieser angeblichen Risiken nicht wundern. Ganz offenkundig ist den IHK-Funktionären in jeder Hinsicht der Kontakt zur Realität verloren gegangen.